Following the German translation and a copy of an original-text on Chinese Pigeon-whistles/ pigeon-flutes

Martin, Dr. Ern.
Les Pigeons Eoliens De Pékin

In: La Nature, Revue des sciences et de leurs applications aux arts et à l'industrie.
Paris, Decembre 1893, premier semestre, vingt-et-uneieme année, edit. Masson, Paris, Vol. 1018, pp.29-30

 

(see original text in French...)

 

 

Es folgt eine deutsche Übersetzung des o.g. Originalartikels:

 

Die Äols-Tauben von Peking
 

Wenn ein Reisender zum ersten mal Peking besucht, wird er bald von einer fremdartigen Musik überrascht, deren Töne näherkommen, sich entfernen und sich endlich verflüchtigen: seine Ohren hören nun nichts mehr und die Luft hat wieder ihre gewohnte Heiterkeit und Stille angenommen. Nach einigen Augenblicken, wiederholt sich dasselbe Phänomen. Wenn er sich jetzt anschickt, seine Blicke in dem Moment zum Himmel zu richten, an dem das Crescendo des luftigen Orchesters sein wohlklingendstes Tonspektrum aussendet, wird er so etwas wie eine leichte Wolke bemerken können, deren Schattierung sich auf dem Blau des Himmels stark abhebt; im nächsten Moment nähert sich die Wolke und löst sich klar zu einem Schwarm von Tauben auf, die sich nach einigen Umkreisungen schließlich auf dem Dach einer Behausung niederlassen, dessen geliebte Gäste sie sind.

Die äolische Harmonie hat aufgehört, und der Reisende zweifelt nicht daran daß diese Tauben die Künstler des luftigen Orchesters seien; aber welches sind ihre Instrumente und welchem Zweck dient diese Musik, die vom Standpunkt der Gesetze der Harmonie zu wünschen übrigläßt, ist sie mehr als ein Wesen der Poesie, das die Bewohner Pekings erfreut?

Das Instrument heißt Chao-tse: das Wort oder Buchstabe Chao heißt pfeifend; das zweite bedeutet Mechanik: also Pfeifmechanik/ Pfeifvorrichtung.

Die Gestalt der Chao-tse ist sehr variabel und folgt der Anordnung der Teile aus denen sie sich zusammensetzt: es sind dies nach Art der Hirtenpfeife aneinandergesetzte Stücke von Schilfrohr; einige sind mit einem kleinen Kürbis gemacht; am Ende der Schilfrohre und an ein oder mehreren Punkten des Kürbisses ist eine Pfeife; der Apparat muß sehr leicht sein damit das Tier keine Störung beim Tragen des Instrumentes erleidet, welches auf die folgende Art und Weise auf ihm befestigt wird: ein kleines Füßchen erhebt sich von einem Punkt der Chao-tse. Dieses wird zwischen den zwei mittleren Schwanzfedern der Taube eingesteckt und mit Hilfe eines durch das Loch des Füßchens gesteckten kleinen Stäbchens (Anm. d. ÜS: Abb.1. ziegt einen Sicherungsring durch das Füßchen) ist das Instrument solide befestigt. Die Pfeifen werden solchermaßen ausgerichtet, daß die Luft mit einer Kraft proportional zur Fluggeschwindigkeit in dieselbe eintritt, die Töne selbst haben eine Tonhöhe die entsprechend den Dimensionen der Schilfrohre und der Kürbisse variiert.

Abb.1. -- chinesische Chao-tse -- Äols-Pfeifen für Tauben.

 

Wir bilden hier oben zwei Exemplare dieser Instrumente ab, die von den Stichen ewas verkleinert darstellt werden (Abb.1). Sie wiegen nicht mehr als 8-10 Gramm. Die Abbildung 2 zeigt die Ansicht eines Pfeifapparates auf dem Schwanz einer Taube während des Fluges. (Anmerkung d. Übersetzers: Die auf der Taube dargestellte Pfeife ist fälschlicherweise in der "Taubenschwanz-Ebene" um 180° verdreht auf der Taube positioniert. Vergleiche Abb.1 rechts! So montiert kann die Flöte keinen Ton von sich geben...)

Abb.2 -- Mit einer Äols-Pfeife ausgerüstete Taube

 

Welches ist das Ziel, das man mit den Chao-tse erreichen möchte? Ist es einfach nur phantasievoll, kunstvoll oder nützlich?

Es vereinigt all diese Qualitäten. Tatsächlich reicht diese luftige Einrichtung nicht sehr weit zurück: Sie existierte nicht zu Zeiten als Peking noch eine prunkvolle Stadt war, sauber und in gutem Zustand unterhalten.
Es ist schwierig das Datum zu präzisieren, als der Niedergang begann; sicher ist, daß diese Stadt aktuell in einem jämmerlichen Zustand ist. Herr Whyte sagt, daß dies die allerschmutzigste, allerärmste und elendeste Stadt der Welt sei; wir, die wir mehrere Jahre lang dort gelebt haben, wir können uns diesem Urteil nur anschließen.

So ist dort zum Beispiel kein Müllabfuhrdienst vorhanden, jedoch, nach dem Beispiel wie dies in muselmanischen Städten geschieht, übernehmen die Raubvögel anstelle der Stadtverwaltung diesen Dienst und da sie im Umland von Peking reichlich vorhanden sind, werden dank ihrer Mühe die tierischen und pflanzlichen Abfälle schnell entfernt: Diese Vögel sind besonders der Falke, der Stevenson-Sperber, der Adler und der Buteo polyogenys (Rotrücken-Bussard, Anm.d.ÜS): der Letztere macht sich an die Tiere des Hühnerhofs heran und ganz speziell an die Tauben.

Was tun um diese charmanten, den Chinesen so teuren geflügelten Tiere den grausamen Fängen zu entziehen? Die Raubvögel umbringen! jedoch was geschieht mit den Abfällen und dem Dienst, den die Raubvögel so zuverlässig verrichten?
Die Tauben einsperren! das bedeutet aber aus ihnen Sklaven zu machen und ihnen eine schwere Strafe aufzuerlegen.

So sind die Taubenbesitzer auf die Chao-tse gekommen, die durch ihre Geräusche die Feinde der Tauben verschrecken und ihnen die Sicherheit ihrer luftigen Spaziergänge gewährleisten.

Alle Völker haben ihre Aberglauben: die Chinesen haben die ihrigen; die einen sind grotesk, andere sind naiv; die Chao-tse gehört zur Reihe der liebenswürdigen. Die Chinesen lieben die in der Luft verstreuten Klänge; die Vibrationen der Gongs oder von Glocken, die man an Tagen mit Feierlichkeiten, von denen ihr Kalender nur so wimmelt, in Schwingung versetzt; sie sind nichts anderes für sie als die Stimmen ihrer Vorfahren; die Klänge der an den Taubenschwänzen angebrachten Instrumente übersetzen für die Chinesen die geheimnsivollen Parolen, die dem Mund der Herrscher vergangener Dynastien entströmen.

Die Chao-tse ist eine der seltenen Poesien der Hauptstadt des himmlischen Reiches.

 

...hier noch ein weiterer Text (Übersetzung) aus dem französischen "Magasin Pittoresque"... 

...und aus "La Nature" 1889 "Angriff und Verteidigung von Brieftauben"

Lesen und hören Sie auch das neuentwickelte Tauben-Instrument
"Tauben-Musikbogen"!

  

  

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Uli Wahl, Nov.2006

 

 

 

 

 

 

 

 

...Original French text following...

 

 

 

 

 

 

 

 

Martin, Dr. Ern.
Les Pigeons Eoliens De Pékin
In: La Nature, Revue des sciences et de leurs applications aux arts et à l'industrie.
Paris, Decembre 1893, premier semestre, vingt-et-uneieme année, edit. Masson, Paris, Vol. 1018, pp.29-30 

 

Les Pigeons Eoliens de Pékin

 

 

Lorsqu'un voyageur visite pour la première fois Pékin, il est bientôt frappé par une musique étrange dont les sons se rapprochent, s'éloignent, puis s'évanouissent: ses oreilles n'entendent plus rien et l'air a repris sa sérénité et son calme habituels. Après quelques instants, le même phénomène se reproduit. S'il vient alors à diriger ses regards vers le ciel au moment où le crescendo de l'orchestre aérien lance ses gammes les plus sonores, il pourra apercevoir comme un léger nuage dont la teinte tranche sur le bleu du ciel; encore un instant, le nuage se rapproche st dessine nettement un vol de pigeons qui après un certain nombre de girations, finissent par s'abattre dans l'enceinte d'une habitation dont ils sont les hôtes aimés.

L'harmonie éolienne a cessé, et le voyagerur ne doute pas que ces pigeons soien´t les artistes de l'orchestre aérien; mais quels sont leurs instruments et dans quel but cette musique qui, lissant à désirer au point de vue des lois de l'harmonie, n'en présente pas moins un caractère de poésie qui réjouit les habitants de Pékin?

L'instrument s'appelle Chao-tse: le mot ou caractère Chao veut dire sifflant; le deuxième signifie mécanique: donc mécanique sifflante.

La forme du Chao-ste est très variable suivant la disposition donnée aux éléments dont il se compose: ce sont des morceaux de roseaux juxtaposés en manière de pipeau; quelques-uns faits avec une petite courge; à l'extrémité des roseaux et sur un ou plusieurs points de la courge est un sifflet; l'appareil doit être assez léger pour que l'animal n'éprouve aucune gène à porter l'instrument qui est fixé sur lui de la manière suivante: une petite palette se détache d'un point du chao-tse; elle se place entre les deux pennes caudales moyennes du pigeon et, à l'aide d'un petit bâtonnet passant par un anneau de la palette, l'instrument se maintient solidement; les sifflets sont dirigés de telle sorte que l'air pénètre avec une force proportionelle à la rapidité du vol; les sons ont eux-mêmes des tonalités qui varient suivant les dimensions des roseaux et des courges.

Fig.1. -- Chao-tse chinois -- Sifflets éoliens pour pigeons.

 

Nous reroduisons ci-dessus deux spécimens de ces instruments que la gravure représente un peu réduits (fig.1). Ils ne pèsent pas plus de 8-10 grammes. La figure 2 donne l'aspect d'un apareil sifflant fixé à la queue d'un pigeon pendant le vol. (Annotation du copiste: Le sifflet sur le pigeon est mal fixé. Il est  maltourné de 180° sur la queue. Voyez fig. 1 à droite! Attaché comme ça le sifflet ne peut pas sonner...)

Fig. 2. -- Pigeon muni d'un sifflet éolien.

  

Quel est le but qu'on veut atteindre avec les chao-tse? Est-il simplement fantaisiste, artistique ou utilitaire?

Il réunit toute ces qualités. En effet, cette institution aérienne ne remonte pas très loin: elle n'existait pas au temps où Pékin était une cité superbe, propre, bien entretenue. Il est difficile de préciser la date à laquelle commence la désuétude; ce qui est certain, c'est qu'actuellement cette ville est dans un état déplorable. M. Whyte dit que c'est la cité la plus sale, la plus pauvre et la plus misérable du monde; nous qui l'avons habitée durant plusieurs années, nous ne pouvons que nous associer à ce jugement.

Ainsi donc le service de la voirie y est absent, mais, à l'instar de ce qui se passe dans les villes musulmanes, les oiseaux de proie, à défaut de l'édilité, se chargent de ce service et comme ils abondent dans la campagne de Pékin, les détritus animaux et végétaux sont vite enlevés par leurs soins: ces oiseaux sont surtout le faucon, l'épervier de Stevenson, l'aigle et le Buteo poliogenys (annot.: Le buse): ce dernier s'attaque aux animeaux de basse-cour et spécialement aux pigeons.

Comment faire pour soustraire à leurs serres cruelles les charmants volatiles, si chers aux Chinois? Tuer les oiseaux de proie! mais que deviendront la voirie et le service qu'ils font si bien? Séquestrer les pigeons! c'est en faire des esclaves et leur infliger un supplice.

Leurs propriétaires ont donc imaginé les chao-tse qui par leurs bruits, effrayent les ennemis des pigeons et assurent la sécurité de leurs promenades aériennes.

Tous les peuples ont leurs superstitions: les Chinois ont les leurs: les unes sont grotesques, les autres sont naïves; le chao-tse est du nombre de celles qui sont gracieuses. Les Chinois aiment les sons répandus dans les airs; les vibrations des gongs ou des cloches qu'on met en branle, aux jours des cérémonies dont fourmille leur calendrier, ne sont autres pour eux que les voix de leurs ancètres; les sons des instruments attachés à la queue des pigeons traduisent pour eux les paroles mystérieuses qui s'échappent de la bouche des empereurs des dynasties passées.

Le chao-tse est une des rares poésies de la capitale du Céleste Empire.

Dr. Ern. Martin

 

Please see another original text with drawings from the French "Magasin Pittoresque"...

...encore un article de "La Nature" L'attaque et la Defense des pigeons messagers "La Nature" 1889

  

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Uli Wahl, Nov.2006