Palme der 1000 Nutzungsmöglichkeiten...
Cocos
nucifera
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...die Kleinen
haben's schwer... |
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...und die reifende Kokosnuss unsichtbar im Inneren der schützenden Faserhülle... |
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...hoch
oben zwischen den Palmblättern... |
Landestyp. Namen: Kokosnuß (Deu.); Coconut (Palme und Frucht) (En); Cocotier (Palme), coco (Frucht) (Fr). Indonesien: kelapa (allgem.), nyiur (malayisch), krambil (Javanesisch). Malaysia: kelapa. Papua Neu Guinea: kokonas; Philippinen: niyog (Philipino, Tagalog), iniug (Ibanag), lubi, ungut (Bisaya), laying (Manobo). Burma (Myanmar): ong. Kambodscha: doong. Laos: phaawz. Thailand: ma phrao (allgem.); kho-saa (Karen-Mae Hong Son), dung (Chong-Chanthaburi). Vietnam: d[uwf]a.
Die Pflanze gehört zur Familie der Palmengewächse und zählt zu den 10 wichtigsten Baumarten der Welt. Die Heimat ist wohl das tropische Melanesien. Fossile Kokosnüsse wurden in Indien und Neuseeland gefunden. Bevorzugtes Gebiet sind tropische Küstenregionen mit einer mittleren Temperatur von 27°C. Temperaturen unter 7°C können die Kokospalme schwer schädigen. Salz im Boden wird gut toleriert.
Ihre weite Verbreitung über die gesamten Tropen verdankt die
Kokospalme der einzigartigen Schwimmfähigkeit ihrer Früchte, den
Kokosnüssen. Diese können über 4500km mit Meeresströmungen
verdriftet werden und bleiben dabei in Salzwasser mehr als 100 Tage
lang keimfähig!!
Die Frucht hat eine grüne, ledrige Hülle; eine
faserige, lufthaltige Schwimmschicht und einen von einer mit drei
Poren versehenen harten Schale geschützen, fetthaltig-energiereichen
Süßwasservorrat (Kokosmilch) zum Keimen - die perfekte
Überlebenskünstlerin der Meere...
Sie ernährt mit ihren Früchten die Menschen, ihre Krone ist der Sitz der Ahnenseelen, die das Tun und Treiben der Lebenden beobachten, helfen und strafen. Kein Profanbau durfte deshalb höher sein als eine Kokospalme!
Die Kokospalme wird "Baum des Lebens", "himmlischer Baum" genannt und ist ein wahres Geschenk der Natur an den Menschen, da die Pflanze so viele nützliche Produkte liefert.
Die Kokospalme wird zusammen mit Kakao und Kaffee, Bohnen und andere Bäumen wie Gummibäumen, Mango, Cashew-Baum oder mit Bananen angepflanzt.
Die Palme wird bis zu 30 Metern hoch, wächst typischerweise
schlank bogenförmig und bildet etwa 30 Blätter die 4-6 Meter lang
werden. Cocos nucifera blüht und fruchtet das ganze Jahr über und
bildet jährlich so 10-15 Steinfrüchte (sind eigentlich keine
Nüsse!) die ca. 10 Monate nach der Blüte geerntet werden
können.
Geerntet wird durch spezielle Palmkletterer aber auch
mittels dressierter Affen... oder mit Messern an bis zu 25m langen
Stangen.
Man könnte auch die Kokosnüsse vom Boden auflesen,
jedoch wären die Verluste durch Ratten etc. zu groß.
Kokosnüsse haben 3 "Augen", Schwachstellen der harten Schale, durch die der Keimling dringt. Eine frische reife Kokosnuß wiegt bis zu 2kg und besteht aus der Hülle (exocarp und mesocarp) mit 30—45% Gewichtsanteil, Schale (endocarp) 14-16%, Endosperm 25-33% und frischem Wasseranteil in der Fruchthöhle 13-25%. Das frische Fruchtfleisch (endosperm) enthält pro 100 g: Wasser ca.43%, Öl ca.40%, Eiweiß ca. 3%, Kohlenhydrate ca. 10%, Fasern ca.2% und 2% Asche.
Die Kokosnüsse werden zunächst bis zur Trocknung gelagert; dann an einem im Boden feststehenden Metalldorn die äußere Faserhülle abgetrennt und schließlich mit der Machete gespalten. Die Hälften werden wiederum getrocknet bis sich das weiße Fruchtfleisch leicht von der Schale ablösen läßt. Das Kokosöl, das in der getrockneten Kopra mit 60% enthalten ist, kann durch einfaches vorsichtiges Kochen abgetrennt werden, schwimmt auf dem Kochwasser und wird abgeschöpft.
Industriell wird das Fruchtfleisch zu Kopra getrocknet und zu Ölmühlen im In- und Ausland zur Weiterverarbeitung gebracht. Hochwertiges Öl wird zum Kochen und Backen, Speiseeisproduktion, Konfekt (Eis-Konfekt...hmmmmm....) o.ä. oder für Margarineproduktion verwendet. Die minderwertigen Öle werden zu Seifen, Haarshampoo, Kosmetika verwendet oder dienen als Rohstoff in der Lack- bzw. pharmazeutischen Industrie als Emulgatoren oder Netzmittel. Übrig bleibt der Presskuchen als nahrhaftes Tierfutter.
Die Kokos-"Milch" (indones. "santan"; philippin. "gata" ; nicht zu verwechseln mit dem Kokosnußwasser s.u.!) wird aus dem weißen, frisch geriebenem Kokosfruchtfleisch abgepresst und ist traditioneller Bestandteil vieler köstlicher asiatischer Gerichte; der Presskuchen bei der häuslichen Kokosmilchgewinnung ist in Java eine Delikatesse 'blondo' oder 'galendo' genannt.
Das Protein des Fruchtfleisches kann abgetrennt werden und findet als wertvolle Kindernahrung Verwendung.
Kokosnußwasser, das süße Wasser im Inneren der Kokosnuß (oder auch verdünnte Kokosmilch) kann auch bakteriell fermentiert werden und wird dann zum gelatineartigen köstlichen Dessert "nata de coco" der Philippinen.
Ein kostengünstiges Pflanzen-Wachstumshormon "Cocogro" wurde auf den Philippinen entwickelt.
Die Kokosnußschale kann zu den verschiedensten Haushaltsgegenständen verarbeitet werden wie zum Beispiel Schöpf-Löffeln, Kämmen, Töpfen, Holzkohle oder findet als Füllmaterial in Kleber Verwendung.
Die faserige Hülle um die Nuß dient als Rohstoff für die
Seilerei, Pinsel, Isolationsmaterial, Matratzenfüllungen, Matten
Umhänge und Bodenmatten ("Geotextilien", Wegbefestigungen
etc.) in der Landschaftsarchitektur. Wie von vielen anderen Palmen
auch kann aus den Blütenständen ein süßer Saft gezapft werden,
analog zur Zuckerpalme (borassus
fabellifer). Die Blätter werden zur Dachdeckung, zum Weben
von Matten, Körben, Hüten und zu vielem mehr genommen.
Auch das
Palmherz (ca. 6-12kg schwer), das aus den ganz jungen zarten
Blättchen besteht, kann wie bei vielen anderen Palmenarten als
Delikatesse gegessen werden. Die Pflanze stirbt allerdings nach
Entnahme des Palmherzens (=Wachstums-Zentrum der Palme!) ab.
Das Holz alter Palmen ist sehr hart und kann nur mit
Spezialsägeblättern bearbeitet werden.
Die medizinische
Verwendung ist vielfältig: Die Wurzeln werden als harntreibendes und
fiebersenkendes Mittel verwendet, Abkochungen davon wirken auf der
malayischen Halbinsel gegen Geschlechtskrankheiten, während sie in
Indonesien gegen Durchfälle wirken.
Kokos-Milch junger Nüsse
wird als Gegenmittel gegen Gift genommen. Das Öl dient mit anderen
Miteln gemischt zum Einreiben der Haut.
Bedeutende Anbaugebiete sind Indonesien, Indien, die Philippinen, Ceylon und Thailand
Die unreifen, etwa 8 Monate alten Kokosnüsse enthalten das
nahrhafte, süß schmeckende Kokoswasser. Kokoswasser deckt einen
großen Teil des Süßwasserbedarfs auf vielen Südseeinseln.
Täglicher pro-Kopf-Verbrauch (für Süßwasser) etwa 3-6 Nüsse.
Das
weiße "Kokosfleisch" ist sehr kalorienhaltig mit 36% Fett,
4% Eiweiß und 5% Zuckeranteil. Bekannt bei uns ist das Speisefett
"Palmin", das aus Kokos gewonnen wird. Ansonsten
Fettverwertung zu Seife, Kerzenherstellung, Margarineherstellung etc.
Die aus dem Hüllmaterial hergestellten seewasserfesten Fasern dienen zur Herstellung von elastischen Seilen (10% Dehnung!), Tauen, Teppichen und Matten. Hierzulande häufig zum Anbinden von jungen Bäumen an ihren Pflanzpfählen ("Kokosfaserstrick"), als Schuh-Abputzmatte (Kokosmatte), Teppiche (Kokosteppich). Körbe etc. aus Blattstreifen.
Beim Drachenbau werden die Blattstiele zu Drachengestellen und die Fasern zu Leinen verarbeitet.
In Indien werden Kokosnüsse als Opfergaben ins Meer geworfen, wenn der Monsun wieder einmal gar zu sehr wütet.
Übrigens; wußten Sie, warum eine Kokosnuß
niemals jemandem auf den Kopf fallen kann?
Weil
sie "Augen" hat; meinen jedenfalls die Bengalen...
Anregungen, Kritik, Fragen......?
...oder weitere wichtige Pflanzen...?
...dann bitte Mail
to Kite
Musical
Instruments!
Die
noch fehlenden Pflanzenbilder werden nach und nach ergänzt!
Falls
jemand gute Pflanzenbilder hat,
würde ich sie hier gerne mit
Nennung des Autors veröffentlichen;
Danke im Voraus!!)
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...English version following...
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Palm of the one thousand uses...
Cocos
nucifera
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...it's always hard
for the little ones... |
|
...ripening coconut, invisible inside of its protecting fibrous envelope... |
|
...high
between the palm leaves... |
Vernacular names: Kokosnuß (Deu.); Coconut (Palm and Fruit) (En); Cocotier (Palme), coco (Frucht) (Fr). Indonesien: kelapa (allgem.), nyiur (malayisch), krambil (Javanesisch). Malaysia: kelapa. Papua Neu Guinea: kokonas; Philippinen: niyog (Philipino, Tagalog), iniug (Ibanag), lubi, ungut (Bisaya), laying (Manobo). Burma (Myanmar): ong. Kambodscha: doong. Laos: phaawz. Thailand: ma phrao (allgem.); kho-saa (Karen-Mae Hong Son), dung (Chong-Chanthaburi). Vietnam: d[uwf]a.
Belonging to the palm-family, the plant is one of the the world's
10 most important trees. Its origin is thought to be the tropical
Melanesia.
Fossil (petrified) Coconuts were found in India and
New-Zealand. The palm's favoured area are tropical coastal-regions
with an average temperature of 27°C. Temperatures below 7°C can
damage the coco palm. Salty soil is well tolerated.
The plant's wide distribution over the world's whole tropics is due to to the unique buoyant capability of its fruits, the coconuts. These can be drifted up to distances of 4500km by ocean currents and remain fertile in salt water over a time of more than 100 days!!! The coconut has a green, leather-like covering; a fibrous buoyant layer containing air. Also it has a stock of sweet water for germinating (coco-milk), rich of energy and fat, protected against salt water by a hard shell - the perfect survival-artist of the oceans...
It feeds men with its fruits, its crown is the place of the ancestor's souls watching the doings and workings of men, helping and punishing. No secular building was allowed to be built higher than a coco-palm!
The coco-palm is called "tree of life", "heavenly tree" and is a true gift of nature to men, due to its multitude of useful products.
Usually it is planted together with cocoa and coffee, beans and other trees like rubber-trees, mango, cashew or bananas.
Up to 30 meters tall, the palm has a slender, bent growth-form and
has a bout 30 leaves becoming 4-6 meters long. Cocos nucifera is
flowering and fruiting during the whole year producing up to 10-15
stone-fruits (no "nuts" in its sense!) which can be
harvested about 10 months after flowering.
The harvesting is made
by special palm-climbers or even by trained monkeys... or with knives
fixed to long rods.
However, the coconuts could be picked up from
the ground, but the losses due to rats would be too big.
A ripe coconut weights up to 2 kg consisting of the covering envelops-layers (exocarp and mesocarp) with a partial weight of 30—45%, the hard shell (endocarp) with three "eyes"/ pores 14—16% weight, Endosperm 25—33% (flesh with high oil content) and fresh water (coco-water) 13—25% weight. The fresh fruit flesh (endosperm) containing per 100g: water ca. 43%, oil ca.40%, proteins ca. 3%, carbon hydrates ca. 10%, fibres ca.2% and 2% ash.
At first coconuts are stocked until drying; then the fibrous hull
is is separated with a metal thorn fixed in the ground; finally the
coconut shell is split in two by means of a machete.
The halves
are dried again until the white fruit flesh ("copra") can
be separated easily from the shell. The coco-oil (approx. 60% weight
in the "copra"), can be separated by careful cooking,
swimming on the cooking water.
For industrial purposes, the dry copra is shipped to oil-mills in
inland and foreign countries for further processing.
High grade
oil is used for cooking and baking, ice cream production, comfit, for
margarine production etc. The minor oils are used in soaps, shampoos,
cosmetics or serve as raw material for varnishes and paints or in the
pharmaceutical industry as emulsifiers or surface-active agent.
The press-cake is a valuable animal fodder. The coco-milk (Indonesia:"santan"; Philippines: "gata") is pressed from freshly ground coco-flesh and is a traditional part of many delicious asian dishes; the press-cake of the domestic cocomilk-extraction is a delicacy in Java called "blondo" or "galendo".
The Proteins of the fruit-flesh can be separated and is used as valuable children's food.
Cocoa-water, the sweet water inside of the coconut or also thinned
coco-milk can be fermented by bacteriums becoming a gelatinous
delicious dessert "nata de coco" of the Philippines.
A
low-cost growth-hormone for plants "Cocogro" has been
developed on the Philippines.
The hard, brown coconut shell can be made to most different household-objects, for example ladles, combs, pots, charcoal etc. or is used as filling material in glues.
The fibrous hull around the "nut" serves as raw material for ropemaking, brushes, insulation material, filling material for mattresses, mats, coats and geo-textiles for fixing soils of river banks etc. in landscape architecture.
Like many other palms the inflorescences are used for tapping a sweet juice in analogy of the "sugar palm"/ Palmyra palm (borassus fabellifer). The leaves are used for thatching, for weaving mats, baskets hats and much more.
The palm-"heart" (weighting 6-12kg), consisting of very tender, young leaves, can be eaten (like in many other palms too) as a delicacy "palm-cabbage". However, after removing the palm heart, the plant dies...
The timber of old coconut palms is very hard and can be handled with special sawblades only.
Its medical use is manifold: The roots are used as a diuretic and
against fever, decoctions of it are used against veneric diseases on
the Malay Peninsula, whereas they act against diarrhea in Indonesia.
Milk of young nuts is a remedy against certain poisons.
The oil is
mixed with other agents as a cosmetic for the skin.
Notable producers are Indonesia, India, the Philippines, Sri Lanka and Thailand.
Unripe coconuts with an age of about 8 months contain the sweet,
nourishing coco-water. This water supplies big parts of sweet water
needs on many South-Sea islands. The daily consumption amounts to
about 3-6 nuts.
The white coco-flesh is very nutritious with 36%
fat, 4% proteins and 5% sugar.
Well known here in Germany is the
cooking fat "Palmin", which is got from coco.
Otherwise
processing to soap, candle production, margarine etc.
Fibres made of the hull-material are seawater proof and serve for
making elastic ropes, tows, carpets and mats.
In gardening
coco-ropes are often seen as a protective fixing material of
young trees to suspension posts.
In kiting, leaf-stalks are made to kite-frames and the fibres to kitelines.
When the monsoon-winds are too strong/ too bad for kiting, in India coconuts are thrown into the wild sea as a sacrifice in order to calm the winds...
By the way; did you know why coconuts never fall on the heads
of persons?
Because it has "eyes" you are told by
the Bengal people...
Comments, criticism or questions......?
...or some more important plants for kites...?
...please Mail
to Kite
Musical
Instruments!
Some
plant-pictures are still lacking and will be completed by and by!
In
case someone has good pictures,
I'd like to publish them here
together with the author's name;
Thanks in advance!!
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