Kapokbaum, Wollbaum

Ceiba pentandra

(...see English version...)

Dornen des Kapokbaums genutzt für Taubenflöten...
(Pflanzen-Photos im botanischen Garten Uni-Heidelberg)

Synonyms Bombax pentandrum L. (1753), Eriodendron anfractuosum DC. (1824).

Kapok Baum (Deu.); Kapok, silk-cotton tree (Engl.); Arbre kapok, kapokier, fromager (Fr); Indonesien: kapuk; Malaysia: kabukabu, kekabu, kapok. Philippinen: kapok (Bisaya, Sulu, Tagalog), buboi, balios (Tagalog); Cambodia: koo, kor. Laos: ngiuz baanz, kok niou, ngiou. Thailand: nun (verbreitet), ngiu noi, ngiu sai (im Norden). Vietnam: (c[aa]y) g[of]n.

Der Kapokbaum hat seine ursprüngliche Heimat in den Tropen Amerikas und wächst dort im Regenwald und wechseltrockenen Wäldern; von dort aus erfolgte die Verbreitung nach Afrika, dann nach Asien. In Java existieren Abbildungen von ca. 1000 nach Christus; die Pflanze ist heute in den gesamten Tropen zu finden.
In den alten Indianerkulturen hatte der Baum eine mythologische Bedeutung und Nicaragua hat den Baum im Staatswappen.

Der Kapokbaum wurde von den Indianern als heilig betrachtet; die Mayas glaubten daß der von ihnen "Ceiba" genannte Baum der Lebensbaum schlechthin ist:
Mit Wurzeln bis in die Unterwelt und Zweigen die den Himmel obenhalten. Deshalb sieht man den Baum oft auf öffentlichen Plätzen und man verschont ihn selbst dann wenn er irgendwo im Weg stehen sollte...

Die Indianer vom Stamm der Taino benutzen Kapokholz zum Bau ihrer großen Kanus.
Bevor allerdings ein Baum gefällt werden konnte, mußte ein Zeichen des Baumgeists abgwartet werden daß er bereit sei, in einen Gegenstand umgewandelt zu werden. Dabei sprach der Baumgeist zu den Menschen um ihnen zu sagen ob es Recht sei ihn zu fällen, und er bestimmte auch, wie er geschnitzt, verziert und angemalt werden wollte. Die Leute, die den Baum fällten, hatten danach eine lebenslange Verantwortung für den Baumgeist, mußten für ihn sorgen und ihm Opfer zu bringen...
Das wäre doch ein würdiger (und vor allem effektiver!!) Ersatz unserer hiesigen Baumschutzverordnungen, oder...??

Der  bis zu 70m hohe Riesenbaum besitzt im Alter of mächtige, meterhohe horizontal wachsende "Brettwurzeln", die ihn gut gegen Hurricanes abstützen und eine große schirmförmige Krone; der Baum ist der Inbegriff des "Urwaldriesen".

Mächtige Brettwurzeln eines Kapok-Baums
auf den Bahamas-Inseln

Auf Antiqua gibt es einen 300 jährigen Baum, dessen hohler Stamm über 20 Personen beherbergen kann

Wenn der Baum jung ist, entwickelt er am Stamm spitze, dicke kegelförmige bis 5cm lange Stacheln (werden zu Taubenflöten geschnitzt, s.o.), die ihm in der Karibik den Spitznamen "Monkey No Climb" eingebracht haben. Der Name sagt schon, daß die Stacheln den Baum vor Tieren schützen. Im Alter werden keine Stacheln mehr gebildet.

An den Ästen sitzen handförmige gefingerte Blätter, die in jungem Zustand rot gefärbt und zu Beginn der Trockenzeit abgeworfen werden. Am "nackten" Baum erscheinen dann windbestäubte, glockenförmige Blüten, die sich 15 Minuten nach Sonnenuntergang öffnen und nektarsaugende Fledermäuse anlocken. Später entwickeln sich aus den Blüten bis 15cm lange Kapseln, die an die Kakaofrucht erinnern. Sie enthalten bis zu 100 dunkelbraune Samen, die von gelbweißen seidigweichen Haaren völlig eingehüllt sind. Diese Fasern achtmal leichter als Baumwolle und fünfmal mehr Auftrieb erzeugend in Wasser als Kork, sind mit einem Wachsüberzug versehen; sie sind wasserabweisend und verrotten nur langsam. Wegen des Wachsüberzugs sind die Fasern nicht bzw. schwer verspinnbar. Sie werden als Füllmaterial für Rettungsringe, Schwimmwesten etc. benutzt und waren zu Zeiten der "Windjammer" sehr bewährt.

Dagegen führten so gefüllte Schwimmringe ab der Dampfschiffzeit zu vielen Todesfällen, da bei den Motorschiffen nach einem Schiffsuntergang häufig Öl auf dem Wasser schwamm, dieses rasch in die Füllung eindrang und dem Rettungsmittel die Schwimmfähigkeit nahm...

Früchte des Kapokbaums
...die Samen sind in "Watte" gepackt...

In der Volksmedizin Südostasiens werden Zubereitungen der Blätter, der Rinde und der Wurzeln gegen Fieber, Husten und Heiserkeit und Geschlechtskrankheiten benutzt. Die Rinde soll ein gutes harntreibendes Mittel und Adstringens sein

Die Fasern dienen zur Herstellung von Blasrohrpfeilen als Abdichtung.

In Indonesien schlafen die Leute meist auf kapokgefüllten Matratzen.
Der Baum liefert jährlich bis zu 20kg reine Fasern. Der Auftrieb der Kapokfasern in Wasser beträgt das 20-30 fache ihres Eigengewichts, da die Hohlröhrchen der Fasern luftgefüllt sind. Kapok Fasern eigenen sich hervorragend zur thermischen und akustischen Isolation. Allerdings sind die Fasern leicht entflammbar. Wegen der absolut glatten Oberfläche ist eine Verspinnbarkeit der natürlichen Faser ohne Aufrauhtechnik nicht möglich. Die Faser ist dauerhaft und wird von Pilzen und Bakterien kaum angegriffen. Die Samen enthalten 11—28% Öl, welches zur Lampen- und Speiseöl bzw. Seifenherstellung verwendet.
Haupterzeuger in Südostasien sind Indonesien und Kambodscha.

Das Holz dient als Papierrohstoff, zum Bootsbau, Schnitzereien Möbeln und Türen etc.

Der "Entenfuß"

In Kambodscha wird das Holz des Kapokbaumes zum Schnitzen des "Entenfuß" genannten Schwanzteils des traditionellen "Klèng-Èk" Musikdrachens benutzt.

 

 

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Die noch fehlenden Pflanzenbilder werden nach und nach ergänzt!
Falls jemand gute Pflanzenbilder hat,
würde ich sie hier gerne mit Nennung des Autors veröffentlichen;
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Kapok- or Silk Cotton Tree

Ceiba pentandra

(...siehe deutsche Version...)

Thorns of the young Kapok-Tree are used for Pigeon-Whistles...
(Pflant-Photos in the botanical garden of Heidelberg University)

Synonyms Bombax pentandrum L. (1753), Eriodendron anfractuosum DC. (1824).

Vernacular names: Kapok Baum (Deu.); Kapok, silk-cotton tree (Engl.); Arbre kapok, kapokier, fromager (Fr); Indonesien: kapuk; Malaysia: kabukabu, kekabu, kapok. Philippinen: kapok (Bisaya, Sulu, Tagalog), buboi, balios (Tagalog); Cambodia: koo, kor. Laos: ngiuz baanz, kok niou, ngiou. Thailand: nun (verbreitet), ngiu noi, ngiu sai (im Norden). Vietnam: (c[aa]y) g[of]n.

The Kapok tree or silk cotton tree originates in the tropics of America and grows from the tropic rain forests to the semi-dry forests; from there spreading to Africa, then to Asia; in Java/ Indonesia there exist drawings dating from about 1000 AC; nowadays, the plant can be found in the tropics around the whole world.
In the old Indian cultures of America, the tree had a mythologic significance and the state Nicaragua even has the tree on its states-flag.

Kapok-tree was holy for the Indians; the Maya people believed the tree, they called "Ceiba", to be the tree of life with roots reaching to the underworld and twigs holding the sky. That's why the tree often is seen on public places and it is saved even when it should disturb a projected building or street...

The Indians of the Taino-tribe used Kapok timber for building their big canoes. Before a tree could be felled, it had to be waited for a sign of the tree's holy spirit that he was willing to be transformed into an object. Giving this sign, the spirit spoke to men telling them that it was right done to fell him, an it was also up to him to decide how he wanted to be carved, decorated and painted.
The people who felled such a tree, had a lifelong responsibility for the spirit of this tree, had to care for him giving him sacrifices...

The giant tree becomes up to 70 meters tall. When getting aged, it often has mighty horizontally growing board-roots becoming several meters high, giving the tree a good suspension against hurricanes. The tree has a large umbrella-shaped crown - it is the epitome of a "jungle-giant".

Mighty board-roots of a Kapok-tree
on the Bahama islands

On Antiqua island there is a over 300 years old tree its large hollow stem can house over 20 persons...

When young, the tree's stem produces thick, cone-shaped 5cm long spikes, giving him the nickname "Monkey No Climb" in the Caribbean. This name tell the spikes to be the tree's defence against animals. When becoming elder, no more spikes are produced.

At the twigs are hand-shaped leaves, which are red when young and fall off at the beginning of the dry season. At the "naked"/ leafless tree appear the wind-pollinated, bell-shaped blooms. These open 15 minutes after sunset attracting nectar-sucking bats. Later from the blooms develop capsules up to 15cm long, remembering to a cocoa-fruit. They contain up to 100 dark-brown seeds, completely coated by yellowish-white, silky soft hairs.
These fibres are covered with a wax, thus water-repellant and slowly retting, are eight times lighter as cotton and in water fife times buoyant as cork.
Due to its wax coating it is difficult to process the fibres on machines.
They are used as filling material for life-belts, life-jackets etc. and were very valuable in times of the wind-jammers.
But - in times of steamers, the life-belts with such a filling caused many deaths, for when motor ships sank, often oil was swimming on the water's surface. Due to the fibre's wax coating, the oil entered the life-belt's filling quickly - unfortunately removing the buoyancy of the lifesaving equipment...

Fruits of the Kapok-tree
...the seeds packed in a good "wadding"...

In South-Eats-Asia's medicine preparations of the leaves, the bark and the roots are used against fever, cough, hoarseness and venereal diseases. The bark is said to be a good diuretic and astringent agent.

The fibres serve for the preparations of blowpipe's poisoned arrows as air-tightening agent.

In Indonesia people sleep on Kapok-stuffed mattresses.

The tree furnishes up to 20kg pure fibres annually. The buoyancy of the Kapok-fibres is the 20-30 fold of its own weight, for the fibre's tubes are hollow. Kapok fibres are an excellent thermical/ acoustical insulation material.
Certainly the fibres are easily flammable. Due to its wax-coating and the perfect, smooth surface, the fibres cannot be machine-processed without roughening techniques.
The fibre is durable and is hardly destroyed by fungi and bacterias.
11—28% fat oil is produced of the seeds; it is used as lamp-fuel, for food and manufacturing of soaps.
Main producer in South-East Asia are Indonesia and Cambodia.

The timber serves for pulping in paper industry, for boat-building, carving, for furnitures, doors, etc.

The "dug-tail" of the
Cambodian Ék-kite

In Cambodia the timber of Kapok-tree is used for carving the "dug-tail" of the traditional "Klèng-Èk" musical kite.

 

 

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Some plant-pictures are still lacking and will be completed by and by!
In case someone has good pictures,
I'd like to publish them here together with the author's name;
Thanks in advance!!
 
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