Banane

Familie Musacea = Bananengewächse.
Musa textilis (Faserlieferant); Musa papyrifera (Papiergrundstoff)

(...see English version...)

Bananenstaude mit Blüte
und kleinen unreifen Bananen,

...ihren riesigen Blättern...

und dem wie poliert wirkenden Scheinstamm...
(Pflanzen-Photos im botanischen Garten Uni-Heidelberg)

(Schuhgröße 43...)

 

In den Landessprachen: Abaca, abacá, Manila hemp (En). Abaca, chanvre de Manille, bananier à fibres (Fr). Indonesia: abaka, pisang manila (general), Manila hennep (Dutch). Malaysia: pisang manila, pisang benang. Philippines: abaká, abacá, abaca. Vietnam: chu[oo]i soi

Andere Sorten sind die uns bekannten Obstbananen Musa paradisiaca, heute M. acuminata, M.balbisiana und Kochbananen (M. sapientia), eine vor allem stärkehaltige, wenig Zucker produzierende Bananensorte mit kartoffelähnlich festem Fruchtfleisch

Ursprüngliche Heimat sind wohl die Philippinen. Wichtig für die Stauden ist ein gleichmäßig feuchtwarmes Tropenklima mit einer Durchschnittstemperatur von 25°C, 1200 bis 200mm Regen pro Jahr und Windschutz. Frost tötet die Pflanze. Aufgrund der großen Blattfläche ist die pflanze windempfindlich, so daß in Taifun-Zonen Windschutzzäune bzw. Schattenbäume angepflanzt werden müssen..

Heutzutage in den gesamten Tropen angebaut. Auf den Kanaren M.Cavendishii Zwergbananen "Gourmetbananen" angebaut.

Meist in Monokulturen angebaut. Hoher Herbizideinsatz! Zur Vermehrung 5-7 Monate alte Rhizomschößlinge.

Bananen sind keine Bäume, sondern bis zu 10 Metern hohe Stauden. Der "Stamm" ist ein Scheinstamm, der aus den dicht umeinander gelegten Blattstielen besteht. Die Blätter werden bis zu 4-6 Metern lang und bis 1 Meter breit. Durch den Scheinstamm wächst ein ca. 1 Meter langer, hängender Blütenstand. In den Achseln der dunkelroten Blütenblätter bilden sich ca. 16 weibliche Blüten, die bei den Wildpflanzen durch Flughunde und Fledermäuse bestäubt werden. Die Früchte wachsen bei den samenlosen Kulturformen auch ohne Bestäubung heran. Die Mutterpflanze stirbt nach der Fruchtreife ab. Am "Stamm"-Fuß sind währenddessen Schößlinge herangewachsen, von denen man die kräftigsten für die neuen Pflanzen stehen läßt.

Die Bananenfrucht der Eß-Bananen werden übrigens grün und unreif geerntet, in Kühlschiffen ins Verbraucherland gebracht und kurz vor Erreichen des Zielhafens mit Acetylen begast und dadurch künstlich gereift und verkaufsfertig gemacht.
Bananen sind eine wertvolle Kraftnahrung für den Drachenflieger, da sie viel Vit. C, Stärke und Zucker enthalten. I - Tüpfelchen der Inhaltsstoffe ist das glücklichmachende Serotonin...

Aus den Blattscheiden der Bananenart M.textilis (ungenießbare Früchte!) werden leichte und feste Fasern gewonnen, der sog. "Manila-Hanf" oder Abaca mit einer weltweiten Jahresproduktion von 98 000 t. Die aus den Fasern gefertigten Schüre, Schiffstaue, Fischernetze, Sackgewebe, Bindfäden, Hängematten, Kabelhüllen und eben auch wertvolle Drachenschnüre sind schwimmfähig, salzwasserfest und verrotten nur schwer. Abaca Faser wird zu den "Hartfasern" gerechnet, ist dreimal stärker als Baumwollfaser (Gossypium spp.) und zweimal stärker als Sisal und schließlich stärker als Hanffaser (Cannabis sativa L.)

In der Seil-Industrie wird die Abaca-Faser zur Herstellung von Kabeln, Saiten, Schiffstauen, Zwirnen verarbeitet. Schuhe, Matten, Vorhänge, Taschen etc. werden daraus hergestellt. Abaca wird nach der Veredlung ("cottonization) für Textilien gebraucht, in Mischung nach Mischung mit Seide und "Piña" (Ananas comosus/ Ananasfasern) werden high-end Textilen produziert.
Abaca Faser wird auch zur Herstellung von Konstruktionsmaterial verwendet wie beispielweise zur Dachdeckung, Fußbodenfliesen, Wandplatten, Deckenplatten, Tapeten und um Asphalt und Beton zu armieren.
Die getrocknete äußere Blattscheide ('bac-bac') wird zur Herstellung von Deckenplatten, Schiebewänden und Tapeten benutzt, daneben für Tabletts, Körbe, Taschen, "Slipper" Schuhen, Markisen, Vorhängen etc.
Die inneren Blattscheiden werden zu Dächern verarbeitet und um Sämlinge abzuschatten. Sie dienen auch zu Tellern und Nahrungebehältnissen. Die Blätter werden zum Abschatten und Verpacken benutzt.

In der Medizin, wird der Saft von Abaca traditionell zur Wundbehandlung eingesetzt, speziell um die Blutgerinnung zu induzieren.
Die Pflanze wird auch zur Wiederaufforstung angebaut.

Manilahanf , die Faser aus den Blattscheiden der auf den Philippinen heimischen und auch heute noch dort allein in großem Umfange kultivierten Faserbanane, Musa textilis. Sie wird im Lande selbst Abaca genannt. Die Pflanze gleicht in ihrer Wuchsform durchaus den Obst- und Mehlbananen. Die sich gegenseitig umschließenden Blattscheiden bilden einen Scheinstamm von 2-6 m Höhe. Die Blüten und Fruchtstände sind ebenfalls denen der Fruchtbanane ähnlich. Die Früchte sind aber kleiner und enthalten in einem ungenießbaren Fruchtmus reichlich schwarze, etwa erbsengroße Samen. Die Faser wird aus den Blattscheiden gewonnen; die äußeren liefern kräftigeren Hanf, der meist zu Schiffstauen verwendet wird, die inneren zartere Fasern, die zum Teil sehr feine Gewebe liefern. Der M. liebt ein gleichmäßiges, feuchtes Tropenklima, guten Boden und milden Schatten. Längere Dürreperioden verträgt er nicht. Sein Anbau ist deshalb auf den südlichen Teil der Philippinen beschränkt und hat bisher in anderen Gebieten der Tropen noch keine wesentlichen Erfolge zu verzeichnen gehabt. Die Gewinnung der Faser erfolgt in der Regel vom 2. bis 4. Jahre, indem die ganze Pflanze kurz vor der Blüte, oder Fruchtbildung über dem Boden abgeschnitten wird. Die Blattstiele (ca. 10-20 pro Pflanze) werden von der Blattfläche getrennt und in Längsstreifen zerlegt. Die Entfaserung ("Tuxieren") geschieht sofort nach der Ernte auf einfachen, von den Eingeborenen hergestellten Entfaserungsmaschinen. Die einzelnen Streifen "tuxies" werden zwischen einer Unterlage und einem durch Hebeldruck dagegen gepreßten Messer hindurchgezogen und so von den weicheren Gewebsteilen befreit. Die nach mehrfachem Hindurchziehen isolierten Faserstränge werden durch Schwingen und Schlagen von den noch anhaftenden Schabeteilen möglichst befreit und entweder sofort oder nach kurzer Behandlung in Wasser getrocknet. Diese harte Arbeit kann durch einen halbmechanisierten Prozeß erleichtert werden, das Spindel-Abziehen. Die "Tuxies" werden dabei durch eine maschinenbetriebene rotierende hölzerne Spindel gezogen. Durch Zerquetschen, Abschaben und anschließendes Bürsten und Säubern können in einem vollmechanisierten Prozeß (Equador) sog. 'Deko-Fasern" gewonnen werden. Dabei gibt es mit ca. 4% die höchste Faserausbeute; bei den Handverfahren (Philippinen, ca. 1,5% Faserausbeute) ist jedoch die Faserqualität am höchsten.

Die Fasern werden anschließend nach Qualität sortiert und zu Ballen von 125 kg. In der Papierindustrie werden aus den besten Faserqualitäten Spezialpapiere wie für Teebeutel und Banknoten etc. Schlechtere Qualitäten werden zu Faserbrei für Spezialpapiere mit hoher Reiß- und Zugfestigkeit wie z.B. Staubsaugerbeutel und Packpapiere.

Auch von anderen Bananenarten hat man versuchsweise Fasern gewonnen. Diese Fasern sind meistens zu kurz, und in der Regel sehr brüchig, vor allem dann wenn die Obstbananen erst nach der Ernte der Früchte zur Fasergewinnung herangezogen werden.

Im Drachenbau Verwendung von "Bananenpapier", welches jedoch im Vergleich zum japanischen "washi" Papier brüchiger und nicht so dauerhaft ist. Der "Stamm" wurde früher auch zum Aufbürsten und Trocknen von Papierbögen benutzt. Auch Verwendung von Fasern zur Schnur/ Seilherstellung. Abachi-Fasern sind schwimmfähig, seewasserfest, verrottungsstabil und sind deshalb als Schiffstaue recht dauerhaft.

Auch wurde mir berichtet, daß es möglich ist, vom Scheinstamm der Banane die Oberflächenschicht abzuziehen und so ein natürliches, gebrauchsfertiges Blatt Papier zu bekommen.

 

 

Anregungen, Kritik, Fragen......?

...oder weitere wichtige Pflanzen...?

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Die noch fehlenden Pflanzenbilder werden nach und nach ergänzt!
Falls jemand gute Pflanzenbilder hat,
würde ich sie hier gerne mit Nennung des Autors veröffentlichen;
Danke im Voraus!!)
 
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Banana

Family:  Musacea = Banana-plants.
Musa textilis (supplier with fibres); Musa papyrifera (paper raw material)

(...siehe deutsche Version...)

Banana-shrub with bloom
and small, unripe bananas,

...its huge leaves...

...and it shining stem, looking as if being polished...
(Pflant-photos taken in botanical garden Uni-Heidelberg)

(shoe-size 43...)

 

Vernacular names: Abaca, abacá, Manila hemp (En). Abaca, chanvre de Manille, bananier à fibres (Fr). Indonesia: abaka, pisang manila (general), Manila hennep (Dutch). Malaysia: pisang manila, pisang benang. Philippines: abaká, abacá, abaca. Vietnam: chu[oo]i soi

Other sorts are the well-known fruit bananas Musa paradisiaca, today M. acuminata, M.balbisiana and bananas for cooking (M. sapientia), a sort of banana with high starch contents producing few sugar only; with a firm, potato-like fruit.

Original homeland are probably the Philippines. Important conditions for the plant are an evenly tropical climate with an average temperature of 25°C, 1200 to 200mm of rain per year and good wind-protection because of the plant's large leaves. Frost kills the plant.
As forementioned, the plant is sensible to wind, so in Taifun/ Hurricane zones wind fences have to be built and shadowing trees have to be planted.

Nowadays, the banana is planted in the whole tropics. On the Canarian islands M.Cavendishii drwarf-bananas "Gourmet-bananas" are planted.

Usually planted as mono-cultures with high herbicide employment! For multiplying, rhizome-shoots are used at an age of 5-7 months.

Bananas are no trees but shrubs up to 10 meters tall. The "stem" is a pseudostem, a false one, because consisting of leaf-stalks closely wound around each other. The sheets become up to 4-6 meters long and up to 1 meter wide. Through the pseudo-stem grows the 1meter long, hanging boom-stalk.

In the shoulders of the dark red petals form approx. 16 female blooms, which are pollinated (wild plants only) by flying dogs and bats. The fruits of the cultivated forms are seedless, thus there's no need for pollination. The mother plant dies after its fruits became ripe. Meanwhile around the basis of the "stem" new suckers came out of the ground, the best/ biggest ones of them being left for getting a new banana "tree".

By the way, the fruits of the bananas for eating are harvested when still green and unripe; they are brought into the consuming countries with cooling vessels. Briefly before reaching the destination port they are treated with ethylene-gas, thus ripened artificially and prepared for sale.
Bananas are a valuable food for the kite-flyer due to its high contents of vitamine C, starch and sugar. But the very best of its contents is serotonine, which makes or brain feeling happy, just like the chocolate...

From the leaf sheaths of the banana-sort Musa textilis (not eatable, small fruits!) light and strong fibers can be obtained, the so called "Manila-hemp" oder "Abaca-hemp" with a year's production of about 98 000 t. The lines, ship-tows, fishing nets, bag-fabric, strings, hammocks, cable casings and last but not least valuable kite-lines made from these fibers are buoyantly, salt water resistant and rot only slowly. . . Abaca fibre belong to the "hard-fibers"; it is three times stronger than cotton fibres (Gossypium spp.) and twice stronger than Sisal and Hemp (Cannabis sativa)

In the rope industry the Abaca fiber is used for the production of cables, strings, ship ropes, linen threads. Shoes, mats, curtains, bags etc. are made of it. After following upgrading processes (called "cottonization") , Abaca is needed for textile clothes; in mixture with silk and "Piña" (Ananas comosus/ pineapple-fibres) high-end textiles are produced.
Also the fibre is used for construction materials like for roofing, flooring tiles, wall- and ceiling slabs, wall papers and for reinforcing bitumen and concrete.
The dried outer leaf sheath ('bac-bac") serve for the production of sliding doors, wall papers, for trays, baskets, bags, "Slipper"-shoes canvas blinds, curtains etc.
The inner leaf sheath become roofs and are used also for shadowing seedlings. Serve also for plates and food containers. The big leaves give shade and a good wrapping.

In medicine, the sap of Abaca traditionally is used for treatment of wounds, especially for inducing blood clotting.
Als used for reforestation.

Manila-hemp (Abaca) is the fibre from the leaf sheaths of the fibre banana still cultivated on the Philippines in large extend. The plant ressembles in its growth-habit to the fruit banana and becomes 2-6m tall. The flowers and fruits are also similar to the fruit banana; but the fruits are smaller can't be eaten and contain many black, pie-sized seeds in the fruit-mash. It loves an even, humid, tropical climate, good soil and mild shadow. It doesn't stand well dry periods. So, it is cultivated only in the Southern parts of Philippines; it wasn't  too successful in other areas of the tropics. As a rule, the yield of fibres can be done from the 2. to 4.th year by cutting the whole plant just over ground level. The leaf-stalks (approx. 10-20 per plant) are separated from the leaf itself and cut in long strips.. The defibration (called "tuxing") happens immediately after harvesting on simple machines made by the inborn. The single strips "tuxies" are pulled through between an underlay and an lever-pressed knife and thus are deliberated from the soft tissue parts. After some similar treatments, the fibre bundles become isolated and are freed from adhesive tissue parts by beating and swinging; after a final watering, the bundles are dried.
This is really hard work which can be facilitated by a half-machanized process, the spindle-pulling. The "tuxies" are pulled through a rotating, motor-driven wooden spindle. By crushing, scraping and final brushing and cleaning, socalled "deko-fibres" can be obtained in a fully mechanized process (Equador). With this processing, the highest fibre-yield is possible with about 4%, but the hand-processing gives the best fibre quality with a yield of about 1,5% (Philippines).

The fibres are sorted depending on the quality and packed to bales with 125kg each. From the best quality, the paper-industry produces special papers for tea-bags, banknotes etc. Minor qualities become a pulp for other special papers like for vacuum-cleaner bags and packing papers with a high tension strength.

Other banana sorts (fruit bananas) were tested for fibres also, which are usually too short and too brittle as a rule. The quality is very bad when processing the plants at a time after having harvested the ripe bananas.

In kite building banana paper can be used, however, but in comparison to the Japanese "washi" Paper it is more brittle and not so long lasting. Also kite-lines can be made from it. Abachi-fibres can swim on water, are sea water proof, stable against rotting; therefore well suitable and long-lasting as ship-ropes.

Recently I was told, that some asian craftsmen pull of the outer sheet of the banana-stem tissue, thus obtaining a ready made thin sheet for small kite covering or for writing on it.

 

 

Comments, criticism or questions......?

...or some more important plants for kites...?

...please Mail to Kite Musical Instruments!
 

Some plant-pictures are still lacking and will be completed by and by!
In case someone has good pictures,
I'd like to publish them here together with the author's name;
Thanks in advance!!
 
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