Hanf

Cannabis sativa L.

(see English version...)

Hanfpflanze
Kleiner Lehrgarten bei der "Hanfröste"
Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Landestyp. Namen: Hanf (Deu); Hemp, Indian hemp, marihuana (En). Chanvre (Fr). Indonesien: ganja , ginje jawa (Java). Malaysia: ganja. Thailand: kancha, kancha cheen; Vietnam: gai m[ef]o, lanh m[as]n, c[aaf]n xa.

Der Hanfpflanze kommt aus den Steppen um die Kaspische See, der kirgisischen Steppe, Südsibirien und Nordindiens und ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt, bei den Chinesen bereits vor 8500 Jahren bekannt.  Die ältesten Stoffreste aus Hanf, die man gefunden hat,  sind etwa 6000 Jahre alt. Zwischen 2000 und 1000 vor Christus Verbreitung über Westasien und Ägypten; bis 500 AD.Nachweis über ganz Europa. Einführung nach Südamerika 1545 und Nordamerika 1606.

Um 1992 betrug die Jahresproduktion von Hanffasern und Werg ca. 120 000 Tonnen, wobei 3/4 aus Asien (Indien, China)

Hanf ist eine einjährige, bis 4m Meter hohe, schlanke Staude mit den charakteristischen fünf bis siebenteiligen Blättern. Die Pflanze ist zweihäusig, das heißt es gibt weibliche und männliche Pflanzen, die man erst an der Blüte unterscheiden kann. Die männlichen Pflanzen sterben bald nach der Pollenproduktion (Windbestäubung), während die weiblichen noch bis 5 Wochen länger leben um die Samen zu produzieren. Die Pflanze produziert in Gegenden mit zahlreichen, langen, warmen Tagen (Nordasien, Europa) besonders lange Stämme und wird deshalb speziell dort zu Faserzwecken angebaut.

Es gibt eine große Variation der Pflanze, je nachdem ob die Sorten zur Faserproduktion, zur Saat-/ Ölproduktion oder Narkotika-/ Harz liefern sollen.

Hanf kommt mit einer großen Vielfalt an Böden und Klimaten/ Höhen zurecht. Für Narkotikaproduktion ist ein tropisch-feuchtes Klima ideal, während zur Faserproduktion Temperaturen von 15-27 °C während der Wachstumsperiode ideal sind.

Da Hanf horizontale Blätter hat, ist die Abschattung des Bodens stark und bei entsprechend dichter Saat wird Unkrautbewuchs fast vollständig verhindert. So ist i.A. kein Einsatz von Herbiziden nötig.

Die männliche Pflanze liefert die meisten und besten Fasern und werden deshalb zuerst geerntet, während man die weiblichen Pflanzen noch bis zur Saatreife stehen läßt.

Neue Sorten sind DHC-frei und unterliegen so keinem Anbauverbot mehr.

Zur Faserproduktion werden die Pflanzen als Ganzes herausgezogen und die Blätter mit einem Messer abgestreift. Dann läßt man die Stämme 2-4 Tage auf dem Feld trocknen, anschließend bündelt man sie und unterwirft sie für 3 Tage in Wasser einer Röste bzw. Rottung um die Fasern freizulegen. Nach der Röste erneut 3 Tage Trocknung auf dem Feld. Anschließend werden die Faserbündel von den noch feuchten Stengeln abgestreift und zum Trocknen aufgehängt.
Eine andere Methode ist, die Stengel vollständig zu trocknen und die Fasern vom Stengel abzukämmen ("hecheln"); hierbei ist die Faserausbeute etwas höher.
Die Fasern der Pflanze werden seit alters her zu Garnen, Zwirnen, Seilen, wunderbaren Drachenschnüren, Kleidung und Papier verarbeitet; dazu werden die Fasern feucht versponnen. Ein Problem der Fasern in Bezug auf die Maschinenverarbeitung ist die uneinheitliche Feinheit, Gleichmäßigkeit, Flexibilität und unterschiedliche Faserlänge.

Eine überdachte Seilerbahn "Reeperbahn" in ihrer vollen Länge. Links im Vordergrund der "Maschinenraum", rechts ein verwildertes Hanffeld.
Aufgenommen Herbst 2007 im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

 

Blick von der Seilerbahn zurück auf den Maschinenraum...
Aufgenommen Herbst 2007 im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

 

...ein kleiner Teil des Maschinenraums
Aufgenommen Herbst 2007 im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

 

...und was alles aus dem Hanf wird...
Quelle Freilichtmuseum Kürnbach

 

Spezielle hochqualitative Papiere (Geldscheine) und Spezialanwendungen (Windeln, Verbände) können daraus hergestellt werden.
Gängige Anwendungen sind auch Faserverbundwerkstoffe in der Autoindustrie (Armaturenbretter, Stoßstangen etc.) und der Bauindustrie, als Isoliermaterial, etc. Die Fasern sind leicht, reißfest und biologisch abbaubar. Das Samenöl findet Anwednung in der Seifenproduktion, in der Farbenindustrie als Ersatz für Leinöl, in Kosmetika. Die Samen selbst sind ein hervorragendes Vogelfutter (hochgeschätzt von den flötentragenden Tauben...).

 

Wie allseits bekannt, liefert Hanf außer den Fasern das Saatöl, und  - natürlich - Medikamente/ Drogen aus den Blüten und Blättern bzw. dem Harz. Die erste Quelle zur Nutzung als Medizin ist eine chinesische Kräuterfibel die ca. 5000 Jahre alt ist.

Die Heil-Wirkungen sind weitgepannt von der Verwendung der Samen/ des Öls als Abführmittel, harntreibendes Mittel, als Wurmmittel, Narkotikum und gegen Übelkeit. In den letzten Jahren wurde Cannabis als Schmerzmittel wiederentdeckt und wird bei Migräne, Neuralgien, Rheuma etc. eingesetzt. Insgesamt wird die narkotische Wirkung als nicht so gefährlich wie die von Opiaten eingeschätzt. Ein Problem war früher die schlechte Standardisierung und Haltbarkeit der Zubereitungen, und so wurde Cannabis als Heilpflanze in der ersten Hälfte de 20. Jahrhunderts allmählich zugunsten synthetischer bzw. besser standardisierbarer Verbindungen verlassen.

 

Hanf zu medizinischen/ narkotischen Zwecken (Marihuana, Haschisch etc.) benötigt wärmere Klimate und ist beispielsweise in Indien Staatsmonopol, er wird dort von wenigen lizensierten Bauern angebaut. Natürlich ist trotz der Verbote der illegale Anbau verbreitet.

Es wurden Hunderte von Verbindungen aus Hanf isoliert; die wirksamen Hauptbestandteile sind die Cannabinoide, die bei weiblichen Pflanzen in Blüten und Harz vorkommen. Die Samen und Stämme sind frei davon. Die Alkaloide erzeugen eine milde Abhängigkeit;die Haupgefahr der Droge liegt offenbar in der Auslösung akuter psychiatrischer Erkrankungen bei Überdosierung bzw. Prädisposition zu Psychosen.

Oft wird Cannabis als "Einstiegsdroge" zu härteren Drogen gebrandmarkt nach dem Motto 5 Millionen Alkoholiker jagen 50.000 "Drogensüchtige"...

Anno dazumal - Kinderarbeit für Hanf-Schnüre...

 

Nicht zuletzt liefert die Pflanze wunderbare Drachenschnüre mit dem charakteristischen Geruch (ist normal und kein Makel!). Übrigens können Hanfleinen beispielsweise durch Tränken in Leinöl wasserfest gemacht werden...

 

 

Anregungen, Kritik, Fragen......?

...oder weitere wichtige Pflanzen...?

...dann  bitte Mail to Kite Musical Instruments!
 

Die noch fehlenden Pflanzenbilder werden nach und nach ergänzt!
Falls jemand gute Pflanzenbilder hat,
würde ich sie hier gerne mit Nennung des Autors veröffentlichen;
Danke im Voraus!!)
 
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Hemp

Cannabis sativa L.

(siehe deutsche Version...)

Hemp-plant on the field...
Little teaching garden near the "hemp-retting"
Franconian Outdoor Museum Bad Windsheim/ Germany

Vernacular names: Namen: Hanf (Deu); Hemp, Indian hemp, marihuana (En). Chanvre (Fr). Indonesien: ganja , ginje jawa (Java). Malaysia: ganja. Thailand: kancha, kancha cheen; Vietnam: gai m[ef]o, lanh m[as]n, c[aaf]n xa.

The hemp-plant's origin is located in the steppes around the Caspian Sea, the krigise steppe, South-Siberia and North-India and is one of the oldest cultivated plants at all, known by the Chinese at least since 8500 years.
The oldest fabrics found so far have an age of 6000 years.
Between 2000 and 1000 BC, the plant spread over Wet-Asia reaching Egypt; at to 500 AC found over all Europe. Introduced to South-America in 1545 and North-America in 1606.

In 1992 the one year's production of hemp-fibres and linters was at approx. 120 000 tons, 3/4 of this was produced by Asia (India, China).

Hemp is an annual herbaceous slender plant, up to 4m tall with characteristic five to seven parted leaves. There are male and female plants, which can be distinguished by its bloom. The male plants die soon after production of pollens (wind pollinated), while the female live 5 weeks longer for producing seeds. In climates with many long, warm days (North-Asia, Europe) the plants produces especially long stems and is cultivated there for fibre production.

There is a big variation of the plant, depending whether the plant is cultivated for fibres, for seed-/ oil-production or for getting narcotics/ resin.

Hemp can handle a multitude of soils and climates. For production of narcotics a humid, tropical climate is ideal, whereas for fibre production temperatures of 15-27 °C during the growth period are best.

Due to the plant's horizontal leaves, the shadowing of the ground is strong ad when sown densely, th growth of weeds is hindered almost completely. Therefore no herbicides are needed in general.

The best fibres are produced by the male plants; they are harvested first therefore; while the female plats are left o the fields until the seeds are ripe.

New sorts are free of THC (Tetra-hydro-cannabiole), that's why there is no more restriction for cultivating.

For fibre production, the plants are pulled out of the ground as a whole and the leaves are stripped off with a knife. Then the stems are left on the field for 2-4 days for drying, then bundled and retted in water for another 3 days for freeing the fibre. Another 3 days drying on the field follow.
The bundles of fibres are stripped off the still humid stems and hanged up for drying.

Another method is to dry the stems completely and to comb "to hackle" the fibres from the stem; the yield of fibres here is somewhat higher.
The plant's fibres are used since old for yarns, twines, ropes, wonderful kite-lines, and are processed to paper and clothing; for that purpose the fibres are spun in humid condition. A problem of the fibres concerning the processing with machines is its uneven smoothness, flexibility and different lengths

An old ropemaking craft workshop "Reeperbahn" in its fill length.
In the foreground on the left the "engine-room", on the right a hemp-field.

Photo taken in autumn 2007 in openlight museum Neuhausen ob Eck

 

View back on the engine-room...
Photo taken in autumn 2007 in openlight museum Neuhausen ob Eck

 

...ein kleiner Teil des Maschinenraums
Aufgenommen Herbst 2007 im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

 

...and what's made from hemp...
Source openlight museum Kürnbach

 

Special high quality papers (bank notes) and special applications (diapers, bandage) can be made of it. Meanwhile fibre compound materials are quite common for the car-industry (as there are car dashboards, car-fenders etc.) in the building industry, as insulation material, etc. The fibres are light, have a good tension strength and are biodegradable.

The seed-oil is used for soap production, in the paint manufacture as a substitute for linseed-oil and in cosmetics. The seeds themselves are a magnificent food for birds (highly appreciated of the flute-carrying pigeons...).

As it is commonly known, besides the fibres and the seed-oil, the plant is also a source of medical drugs mad of the blooms and leaves and the resin. The first historical, written source for its use as a medicine is a Chinese book of herbs with an age of about 5000 years!

Its healing effects are widely spread from the use of the seeds/ the oil as a laxative, as a diuretic, an antihelmintic to the use as narcotic and against nausea. In the last years Cannabis was re-discovered as a good medicine against pains (Dronabinol) and has its place in the therapy of migraine, neuralgy, rheumatism etc.
In general, the narcotic effect is estimated as not so dangerous as the opiates.
In former times, a problem was the bad standardization and the stability of the preparations, so, cannabis was more and more abandoned as a therapeutical plant in the first half of the 20. century  and synthetic substances which could be handled better were perfered.

 

Hemp for medical/ narcotic purposes (Marijuana, Haschisch etc.) needs warmer climates and is a states monopole for example in India, there, the plant is cultivated in contingents by licensed farmers only. However, the illegal cultivation is widespread...

Hundreds of substances could be isolated from hemp; The main substances are the cannabiniods, occurring in the resin and flowers of female plants.
The seeds and stems are free of it.
The alkaloids generate a mild dependence and the main danger obviously is the triggering of acute psychiatric diseases in case of overdosing resp. predisposing for psychosis.

Often Cannabis is stigmated as a "beginner's drug" for a career to hard drugs following the motto 5 millions of alcoholics are hunting 50.000 "junkies"...

In former times - children's labour for getting kite lines...

 

Last but not least, the plant gives wonderful kite-lines with its characteristic fragrance (by the way, this is NORMAL and NO sign of damage!).
Hemp lines can be made water-resistant by dipping  them in linseed-oil...

 

 

Comments, criticism or questions......?

...or some more important plants for kites...?

...please Mail to Kite Musical Instruments!
 

Some plant-pictures are still lacking and will be completed by and by!
In case someone has good pictures,
I'd like to publish them here together with the author's name;
Thanks in advance!!
 
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