Oryza sativa
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Reispflanzen |
Oryza sativa L.
Namen: Reis (Deu.), Rice (En). Riz (Fr). Indonesia: padi
(general), pari (Javanese), pare (Sundanese). Malaysia: padi. Papua
New Guinea: rais. Philippinen: palay. Burma (Myanmar): sabar-bin.
Kambodscha: srö:w. Laos: khauz. Thailand: khao. Vietnam: l[us]a.
Außerdem gibt es je nach Land noch spezielle Ausdrücke für
das Reiskorn, geschältes Korn, polierten Reis und auch für
gekochten Reis, je nachdem WIE er gekocht wurde...
Man sieht
bereits, welche Bedeutung diese Pflanze für den Menschen hat.
Ebenso wie der Bambus ist auch der Reis ein Gras. Er ist das
bedeutendste Nahrungsmittel für mehr als die Hälfte der
Menschheit. Man schätzt daß es etwa 100.000 verschiedene
Kulturformen gibt...Die einjährige Reispflanze kommt vom Fuß
des Himalayas und wurde wahrscheinlich zuerst vor ca. 9000 Jahren in
Indien angebaut. Im restliche Südostasien begann der Anbau
irgendwann nach 1500 vor Christus.
Zur Gattung Oryza zählen
auch Wildarten, die außer in Asien auch in Australien, Afrika
und Südamerika heimisch sind.
Oryza sativa ssp. japonica
und spp.indica mit tausenden von Sorten und Rassen ist uns
nur in Kultur bekannt. Von allen Getreidesorten erreicht der Reis mit
bis zu 10 Tonnen/ha (158t/ha in Australien!!) die höchsten
Erträge.
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Reisähren |
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Der Reis wird mühsam von Hand in Reihen in den gepflügten
Schlammboden eingepflanzt. Ca. 2/3 des Halmes sollte vom Wasser
bedeckt sein. Nachdem die Pflänzchen angewachsen sind, muß
Unkraut gejätet, Mist oder Dünger aufgebracht und die Höhe
des Wasserstandes ca. 5-7cm hoch reguliert werden
(Unkrautverhinderung!). Nach der Reisblüte wird das Wasser nach
und nach von den Feldern abgelassen bis das Feld zur Erntezeit
trocken ist. Meist wird die Pflanze in Naßreisbau, weniger im
Trockenbau (bis in Höhen von 2000m im Himalaya!) kultiviert.
Der
in den Reisfeldern natürlich vorkommende oder eingesetzte
Fischbestand (Karpfen) ergänzt den Speisezettel.
Beim Naßreisbau stehen die jungen Pflänzchen in
15-30cm tiefem Wasser; ein Teil des Stickstoffbedarfs wird über
Blaualgen gedeckt, die im Wasser leben. Die Temperatur muß
zwischen 25 und 30°C liegen.. Nach der Blüte wird der
Wasserstand allmählich abgesenkt; zur Ernte stehen die Felder
trocken. In 3-9 Monaten ist je nach Sorte die Ernte möglich. In
manchen Gebieten sind so 3-4 Ernten pro Jahr möglich.
Es werden auch Wildformen (floating rice) mit dem Boot abgeerntet; die Reispflanzen wachsen mit dem jahreszeitlichen Wechsel des Wasserstands bis zu einer Halmlänge von 7 Metern mit...
Der Reis wird etwa 30 Tage nach der Blüte geerntet bevor die
Körner ganz trocken sind. Werden die Körner zum Beispiel
bei einer verspäteten Ernte feucht, dann platzen die Körner
und der Ernteanteil ganzer Körner sinkt....
Der Reis wird mit
einer Sichel in halber Höhe abgeschnitten und auf dem Feld
trocknen gelassen oder zur Weiterverarbeitung zu Garben gebündelt.
Mechanische Erntemaschinen beginnen in Asien aufzukommen.
Das reife rohe Reiskorn "Paddy" ist von harten Deck- und Vorspelze umschlossen, die (wie das Gras Bambus) viel Silikat enthalten, hart sind und deshalb entfernt werden müssen. Der Reis wird mit Hilfe von Wasserbüffeln gedroschen, indem man die Tiere darauf herumlaufen läßt. Anschließend wird der "Silberhautreis" poliert indem die äußeren Schichten abgeschliffen werden. Das "Polieren" ist in den Tropen wichtig, um das die Haltbarkeit begrenzende Fett zu entfernen. Dabei gehen leider alle Begleitstoffe wie Fett, Eiweiß und Vitamine verloren.
Etwa 40% der Weltbevölkerung lebt haupsächlich vom Reis... Der Reis wird durch Dämpfen oder Kochen gegart und wird mit Gewürzen und Gemüse zu Fleisch oder Fisch gegessen. Reismehl wird zu Babyprodukten, Snacks, zum Backen und Kosmetika verarbeitet; es dient als Andickmittel für Saucen, Pudding etc., wird zum Stärken von Textilien eingesetzt; "natürlich" werden daraus seit alten Zeiten alkoholische Getränke wie Reiswein und last but not least Bier hergestellt.
Die Spelzen werden als Brenn- (Holzkohlebriketts), Dämm-, Absorptions-, Filter- und Baumaterial (Dämmplatten) verarbeitet. Die beim Polieren des Reiskorns erhaltene Kleie ist wertvolles Viehfutter und wird zur Ölgewinnung aufbereitet (15% Ölgehalt), welches zu unzähligen Produkten wie Kerzen, Seifen, Korrosionsschutz etc. weiterveredelt wird.
Reisstroh wird analog dem Getreidestroh hierzulande auch verwendet. Sei es als Tierfutter oder als Rohstoff für Papier oder Pappe, Bauwände oder als Substrat zur Pilzzucht, als organischer Dünger, zum Mulchen empfindlicher Gemüse wie Kürbisse oder Gurken etc. Beim Drachenbau dient es als Seiler-Rohstoff zur Herstellung der chinesischen Nantong-Drachen-Schleppschwänze, die durch ihren entgegengesetzten Drehsinn im Flug y-förmig auseinanderstehen und so zum malerischen Flugbild der chinesischen Flötendrachen beitragen.
Wußten Sie übrigens ist die Entdeckung der Vitamine eng
an den Reis geknüpft ist?
In javanischen Gefängnissen
bemerkte man, daß bei den Gefangenen, die mit poliertem Reis
ernährt wurden, besonders häufig die in Ostasien
verbreitete Krankheit Beri-Beri auftrat. So fütterte man Hühner
mit poliertem Reis und beobachtete, daß diese nach einiger Zeit
nicht mehr normal laufen konnten - und - man konnte diese Tiere mit
Reiskleie heilen! So vermutete man in der Reiskleie eine als "Anti
BeriBeri Vitamin" bezeichnete Substanz, die damit einer ganzen
Stoffgruppe ihren Namen gab...
China, Indien und Indonesien liefern mehr als 60% der
Welternte.
Bei uns gelegentlich als "Wildreis"
erhältlich sind die Körner von Zizania aquatica
L.. Dies ist eine mit dem Reis verwandte Wasserpflanzenart aus
Nordamerika, die schon die Indianer sammelten.
Reis wird im Drachenbau zur Herstellung von "Manjha", der berüchtigten Schneideschnur der Kampfdrachen benutzt. Dabei werden leere Glas-Colaflaschen zu Pulver zerstoßen und mit einem farbigen (Kennzeichnung gegen Verwechslung!) Brei aus Klebreis zu einem Teig vermischt. Die aufgespannten dünnen Baumwollschnüre werden nun mehrmals mit diesem Teig eingerieben und trocknen gelassen. Die fertige Schur ist rauh wie feines Glaspapier und derart scharf, daß Verletzungen an den Händen der Drachenflieger nicht selten sind...
Des Weiteren wird aus Reis ähnlich unserem "Mehlpapp" (aus Weizenmehl) ein Kleber für Papier hergestellt, der mit einer bestimmten Rezeptur (längeres Kochen) sogar wasserfest gemacht werden kann.
Aus Reisstroh werden traditionell die langen, im Flug auseinanderdriftenden Schleppschwänze der chinesischen "Nantong Flötendrachen" hergestellt.
Anregungen, Kritik, Fragen......?
...oder weitere wichtige Pflanzen...?
...dann bitte Mail
to Kite
Musical
Instruments!
Die
noch fehlenden Pflanzenbilder werden nach und nach ergänzt!
Falls
jemand gute Pflanzenbilder hat,
würde ich sie hier gerne mit
Nennung des Autors veröffentlichen;
Danke im
Voraus!!)
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...English version following...
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Oryza sativa
(...siehe deutsche version...)
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Plants of rice |
Oryza sativa L.
Vernacular names:: Reis (Deu.), Rice (En). Riz (Fr). Indonesia: padi (general), pari (Javanese), pare (Sundanese). Malaysia: padi. Papua New Guinea: rais. Philippinen: palay. Burma (Myanmar): sabar-bin. Kambodscha: srö:w. Laos: khauz. Thailand: khao. Vietnam: l[us]a. Farther there are special vernacular names for the rice-grain, peeled rice and for cooked rice, depending on HOW the rice was cooked... It It Already can be seen the significance this plant has for man...
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Ears of rice-plants |
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Like the Bamboo, rice is a grass also. It is the most important food item of more than the half of the human population. It is estimated, that there are approximately 100.000 different cultural forms of the plant...
The annual plant has its origin at the foot of Himalaya mountain
and was probably cultivated first in India about 7000 BC. In the rest
of South-East Asia the cultivation began some time after 1500 AC.
To
Oryza class also wild species, which are endemic other than in
Asia also in Australia, Africa and South-America.
Oryza sativa
ssp. japonica and spp.indica with thousands of different
sorts and races we know from culture only. From all cereals, the rice
has the highest yields with up to 10 Tons/ha (158t/ha in
Australia!!).
In arduous work rice is planted by hand in rows into the ploughed
muddy soils. Approx. 2/3 of the stalk should be covered by water.
After the little plants had rooted, next is weeding, fertilizing and
regulating of the water-level to ca. 5-7cm (preventing of weeds!).
After flowering, the water is drained step by step until the field is
dry at harvesting-time.
Mostly the plant is grown in wet
cultivation, less in dry cultivation; up to 2000m sealevel in
Himalaya!
The fish, either naturally occuring or inserted in the
rice fields (carps) are a welcome supplementation of the menu.
In wet plantings, the young plants stand in water 15-30cm
deep; a part of the oxygen-need is supplied by the blue algas living
in the water. The temperature has to be between 25 and 30°C. As
mentioned above, the water level is lowered step by step until the
fields are dry at harvesting time. Depending on the sort, harvesting
can be done after 3-9 months. In some regions thus 3-4 crops can be
brought in.
Also wild forms (floating rice) are harvested by boat; the rice plants grow with the rising water level up to a stalk-length of 7m (!)...
30 days after flowering, the rice is harvested shortly before the
grain has dried completely. In case of a late harvest, the grains can
become wet and burst open resulting lin a lower contingent of
complete grains....
With a sickle the rice is cut at half length
and dried on the field or bundled to sheafs for further processing.
Mechanical harvesting begin to be introduced in Asia.
The ripe, raw rice-grain "Paddy" is enclosed by hard
covering- and pre-husks, containing (like the grass bamboo...) a lot
of silicate; therefore they must be removed. By means of water
buffaloes the rice is threshed, in permitting the animals to walk
around on it.
Subsequently the "silver-skin rice" is
polished in removing the outer layers. The process of polishing is an
important one in the tropics, in order to remove the fatty substances
otherwise limiting the durability. By this, unfortunately a big deal
of essential vitamins and proteins etc. get lost.
Approximately 40% of the world's population mainly lives from
rice...
The rice is refined by steaming or cooking and is made
to delicate dishes with meat or fish, spices and vegetables. Rice
flour is made to baby-products, snacks, used for baking and
cosmetics; for sauces, puddings etc., for conditioning/ starching of
textile fabrics.
"However" since old times alcoholic
beverages like rice-wine (jap. sake) and beer are made of it.
The husks are used as fuel (charcoal-briquettes), insulation-, absorption-, filter- and building material (insulating walls). The material got when "polishing", is a valuable fodder and is processed for oil (content 15%), the raw material for candles, soaps, corrosion protectings etc.
Rice-straw is used in analogy to our cereal-straws here in Europe. For example as cattle fodder as raw material for cardboard or paper, building walls or as substrate for mushroom breeding, as an organic fertilizer, for mulching of sensible vegetables like gourds or cucumbers etc.
In kite building rice straw serves as ropemaking-raw-material for making the famous trailing rope-tails for the Chinese Nantong-kite. These tails are twisted in opposite sense, thus standing apart behind the kite in V-shape. So they contributing to the marvellous flying aspect of the Chinese whistle-kites.
By the way, did you know, that the discovery of the vitamins is
closely related to the rice?
In Javanese prisons it was observed,
that prisoners, nourished with polished rice, very often fell ill
with the "Beri-Beri"-disease, widespread in East-Asia.
So
chickens were fed with polished rice and after a certain time they
couldn't walk normally any more - and - one was able to heal these
animals with rice-bran!
In the rice-bran was assumed a substance
called "Anti BeriBeri Vitamin", giving its name to a whole
family of substances...
China, India and Indonesian furnish more than 60% of the world
crop.
Sometimes her in Europe "wild rice" can be
purchased, the grains of Zizania aquatica L. This is a
water-plant closely related to the rice, originating from
North-America and collected from old by the Indians.
Rice is used in kite building for making the famous cutting lines
"Manjha" of the combat kites.
Empty Cola-bottles are
pounded to fine glass-powder and mixed with a coloured paste (marker
against mistaking!) of sticky-rice to a dough. The stretched cotton
lines are rubbed several times with this dough and then dried. The
ready cutting line's surface is rough like fine sanding paper and
thus sharp, that injuries/ deep cuts of the kiter's hands are a
frequent fact...
Furthermore a glue can be made of rice, similar to our wheat-flour glue for paper. By cooking it for a certain time at a certain temperature, the glue even can be made waterproof (dextrine)...
Comments, criticism or questions......?
...or some more important plants for kites...?
...please Mail
to Kite
Musical
Instruments!
Some
plant-pictures are still lacking and will be completed by and by!
In
case someone has good pictures,
I'd like to publish them here
together with the author's name;
Thanks in advance!!
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